Stimmtyp „gleichstufig“

 

Die meisten der 128 untersuchten musikalischen Temperaturen dieser Studie lassen sich vier eindeutig unterschiedlichen Stimmtypen zuordnen. Manche haben charakteristische Merkmale eines Stimmtyp wie auch anderer Stimmtypen, liegen also zwischen diesen vier  Stimmtypen,  einige  wenige sind als „untypisch“ gegenüber den „typischen“ zu bezeichnen.

Die für jede Tonleiter charakteristische Tonintervall-Verteilung ist besonders leicht zu erkennen an der "Kennlinie 2". Außerdem wird durch den direkten Vergleich aber auch deutlich, dass einige der Temperaturen mit ihrer Verteilung der Tonintervalle ähnlich sind.          Insgesamt lassen sich auf diese Weise vier Hauptgruppen durch charakteristische Merkmale voneinander unterscheiden, zwischen denen es aber auch Übergangsformen gibt.

Unabhängig davon, ob es sich um ein theoretisches, ein zu stimmendes System handelt oder um ein bereits in der Praxis vorhandenes, zum Beispiel das eines bestimmten Musikinstrumentes, sind die vier Gruppen als "Stimmtypen" zu erkennen:

Zum Beispiel ein Stimmtyp "gleichstufig", bei dem alle Tonintervalle gleichgroß sein sollen.

Nur für eine einzige Temperierung stimmt der Begriff wirklich, wenn nämlich jedes der zwölf Quintenintervalle des Quintenzirkels um den zwölften Teil des pythagoreischen Kommas verkleinert ist (siehe T 31). Einige der anderen Temperaturen sind mit einer Intervallverteilung definiert, die sich im Ergebnis von der Gleichstufigkeit nicht wesentlich unterscheidet.  
Landläufig/gemeinhin, aber auch in der musiktheoretischen Literatur werden die Attribute "gleichstufig" und "gleichschwebend" unkorrekt gleichgesetzt.     

Es soll jedem selbst überlassen bleiben, wo die Unterschiedsschwelle  angesetzt werden soll und welche der Temperaturen noch als dem "Typ gleichstufig" zuzurechnen sein sollen, als Vorschlag einige Kennlinien sind benennt die Temperaturen 07, 08, 10, 21, 22, 31, 48, 74, 75, 99, 113, 114, 115, 116).

 „Mit einem Blick“ ist die Zugehörigkeit zu einer sind vier Stimmtypen bzw. zu den „Untypischen“ im Vergleich der „Kennlinien“ zu erkennen:

 

Wenn in den „Kennlinien 2“ keine Ähnlichkeit

 

                       zur horizontal-gleichstufigen Linie (1),

                        

                       zur Zackenform der Mitteltönigkeit (2),

 

                       zur V-förmigen Linie der Wohltemperierung (3) oder

 

                       zu den „Sprüngen“ zwischen den Linien der quintenreinen Temperierung (4),

 

                       zu einer Sondergruppe (5) „untypisch“, solange sich nicht eine neue

                       Systematisierung als sinnvoll erweist.